In kleiner Runde vor anderen sprechen - eine Rede vor großem Publikum halten - etwas online oder live präsentieren - das Reden halten kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Es kann eine hochoffizielle öffentliche Rede auf großer Bühne vor einem geladenen Publikum sein - eine Key Note - ein Vortrag mit oder ohne Folienpräsentation. Es kann aber auch die Vorstellung eines Themas in einem kleineren Kreis sein - zum Beispiel, wenn es darum geht, andere von etwas zu überzeugen. Das steht im Berufsleben immer wieder an - auch bei Vereinen, Non-Profit-Organisationen, Stiftungen, Sozialunternehmen und Co. So wichtig wie das Reden für gemeinnützige Organisationen ist, so selten wird es ausreichend geübt. Dabei braucht es nur 3 Einsichten, damit Sie über Ihre Herzenssache richtig gut reden können.
In gemeinnützigen Einrichtungen bewegt sich ohne Über-Redungskunst wenig. Alle tun es: Der kleine Sportverein in der Nachbarschaft, die Kinder- und Jugendeinrichtung um die Ecke, der Tierschutzverein, die private Stiftung zur Förderung der Völkerverständigung, die vielen Vereine, die sich drängenden Themen widmen wie dem Klima- und Umweltschutz, den Menschenrechten, der Bildungsgerechtigkeit, wie weltweiter Armutsbekämpfung und Nachhaltigkeit. Auch die Großen tun es: Die Verbände, die Lobby-Organisationen, die Ministerien und Bundesämter. Alle reden über ihre gute Sache und versuchen, gut zu informieren, zu motivieren, zu überzeugen.
Wer sich hier auf gute Redner und Rednerinnen verlassen kann, hat die Nase vorn. Zu gewinnen gibt es beispielsweise für Vereine eine Menge: Fördermittel, Spendengelder, freiwillige Mitstreitende, engagierte Volunteers und Mitarbeitende, gute Kontakte und Entwicklungschancen. Einfach nur, indem sie über ihre Ziele und Visionen reden.
Das "über uns reden" gelingt manchen mehr, anderen weniger. Schade. Denn oft liegt es an fehlender Übung, wenn Ehrenamtliche und Mitarbeitende in Vereinen und Co. bei öffentlichen Auftritten schwach wirken und wenig bewirken. 3 Einsichten helfen hier weiter:
1. Einsicht: Über sich selbst reden ist keine Angeberei
"Soo viel haben wir doch noch gar nicht erreicht." und "Das ist ja nur ein Tropfen auf den heißen Stein" - was wie Bescheidenheit klingen soll, stößt bei Zuhörer/innen meist auf Unverständnis. Wenn der Verein nicht überzeugt davon ist, eine wichtige und gute Arbeit zu leisten - warum soll ich mich ihm dann meine Aufmerksamkeit widmen? Es gibt so viele gemeinnützige, sozial, kulturell oder politisch aktive Organisationen, die alle etwas von mir wollen: Mein Interesse, meine Zeit, mein Geld. Das schenkt man lieber einer guten Sache, die den Eindruck macht, wichtig, erfolgreich und auf einem guten Weg zu sein. Vereine leisten einen bedeutenden Beitrag in unserer Gesellschaft - zum Beispiel mit Angeboten für Kinder, Jugendliche, jüngere und ältere Erwachsene, die vom Staat nicht oder nur zum Teil abgedeckt werden. Sie beruhen auf Eigeninitiative vieler engagierter Menschen. Da ist Understatement fehl am Platz.
Prüfen sie einmal, ob Sie selber oder ein Mitglied ihres Vereins, Ihre gute Sache eher klein macht statt sie ins rechte Licht zu rücken. Führen Sie sich alle Erfolge vor Augen - was wurde bisher erreicht, was läuft gut? Nicht vergessen: Sie leisten vermutlich vieles ehrenamtlich mit wenig Zeitressourcen und nicht in Vollzeit. Vielleicht sind sie auch noch nicht so lange aktiv und es liegt noch ein langer Weg vor Ihnen. Drücken Sie sich positiv aus.
Wer seine Organisation oder sein ehrenamtliches Engagement in einer Reden bei einem Toastmasters Clubabend versuchen würde klein zu reden, kann sich über eine wertschätzende, konstruktive Redebewertung freuen, die zu selbstbewussterem Reden motiviert und konkrete Tipps für positivere, selbstbewusste Formulierungen gibt.
2. Einsicht: Reden braucht Kernbotschaften, Struktur und Pausen
In eine ganz andere Richtung geht das Phänomen "Überschütten mit Informationen". Ja, Sie haben viel zu sagen - ja, sie wollen nichts Wesentliches unter den Tisch fallen lassen - ja, Sie wollen alle Argumente vorbringen, die Ihnen vielleicht den Zuschlag für Ihren Fördermittel-Antrag oder eine Unternehmenskooperation und größere Spende einbringen. Aber: Weder durch schnelles Runterrattern aller erdenklichen Pluspunkte, noch durch wahlloses Betonen aller wichtigen Probleme werden Sie eine überzeugenden Vortrag halten. Ihre Rede oder Präsentation braucht eine klare Kernbotschaft und einen guten Aufbau mit Anfang - Mitte - Ende. Und immer wieder ausreichend lange Pausen.
Das Problem beim "zuviel" des Guten ist: Die Aufmerksamkeitsspanne beim Zuhören ist kleiner als viele denken, von zu vielen anscheinend gleich wichtigen Informationen sind wir schnell überfordert und sind verwirrt. Es bleibt viel weniger hängen als erhofft. Kleine verdauliche Häppchen sind besser als ein Rieseneintopf. All das erfordert Vorbereitung, für die sich Verantwortliche in Organisationen leider oft viel zu wenig Zeit nehmen.
Doch es lohnt sich, etwas über die Grundregeln von guter Rhetorik zu lernen. Das ist ganz einfach möglich bei den Toastmasters :-).
3. Einsicht: Nicht jede/r ist ein rhetorisches Naturtalent, aber jede/r kann gut reden lernen
Schicken Sie in Ihrer Organisation immer die selbe Person an die Redefront? Denn die kann das so gut - hat einfach Talent dafür oder hat es lange genug geübt? Das ist schon in Ordnung. Wunderbar, wenn Sie so eine Person in Ihrem Verein haben. Doch was wäre wenn? Was wäre, wenn Sie die Aufgabe, gut über Ihre Organisation zu reden auf viele Köpfe verteilen könnten? Wenn nicht alles an einer hängt, sondern alle Mitwirkenden mit Freude, Klarheit und einem guten Gefühl die Erfolge und Herausforderungen Ihrer Arbeit und Projekte mündlich gut darstellen könnten? Dann hätten Sie viele positive Fürsprecher/innen für Ihre gute Sache.
Kaum etwas ist überzeugender als ein Mensch, der frei, packend und authentisch über ein neues oder abgeschlossenes Projekt, über eine geplante Maßnahme, über Herausforderungen redet - ob nun live oder online.
Vereine und Verbände, NGO, Non Profit Organisationen, private und öffentliche Stiftungen, die ihre ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden Rhetorik-Trainings ermöglichen, erschaffen sich damit einen großen Pool an Botschafter/innen in eigener Sache - statt nur einige wenige den Talk-Job machen zu lassen. Und jede/r Mitwirkender in einer solchen Organisation kann sich durchs Reden lernen noch stärker mit der guten Sache verbinden und sich wohl fühlen, wenn gefragt wird: Was macht denn dein Verein?
Üben in einem wertschätzenden Umfeld, Rhetorik-Regeln lernen - das ist der Weg, den Toastmasters Mut und Rede in Berlin Neukölln bietet.
Einfach mal ausprobieren. Gäste sind herzlich willkommen!
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