Eine Rolle fürs Leben: die Kostbarkeit des Tages

Jede:r der/die schon mal bei einem Redeabend zu Gast war, weiß es: ein Toastmaster hat vielen Rollen! Diese reichen von der Moderation des Abends sowie der Redebewertung über den/die Zeitnehmer:in bis zum/zur Füllwortzähler:in. Das "Rollen-Konzept" hilft uns dabei, den Abend so zu strukturieren, dass wir es schaffen in gut zwei Stunden 2-3 Redner:innen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken, mit konstruktiven Bewertungen und Tipps für die Praxis zu unterstützen, sowie Reden aus dem Stegreif zu präsentieren und uns überraschen zu lassen! 

Ein Toastmaster hat viele Rollen

Das Prinzip einer Rolle ist allgemein bekannt. Mit Hilfe von definierten Rollen können wir Verantwortung, z.B. dass der Rednerabend gelingt, in klar abgegrenzte Bereiche unterteilen und dann Menschen zuordnen. Damit garantieren wir, dass wir der Verantwortung gerecht werden. Das Toastmasters-Universum gibt da wie gesagt einige Rollen vor. Und dennoch sind im Prinzip der individuellen Gestaltung des Clubabends um diese Rollen herum keine Grenzen gesetzt. Und wir wären nicht "Mut & Rede", wenn es bei uns keine mutigen Redner:innen gäbe, die kreative Einfälle mit in die Runde tragen. Und so kam es, dass nach einem sommerlichen Redeabend unter freiem Himmel beim Eis schlecken folgende Idee entstand: 

Die Kostbarkeit des Tages

Am Anfang eines jeden Treffens gibt es für ein Mitglied im Club die Möglichkeit, eine kleine Kostbarkeit des Tages mitzuteilen. Ob ein kurzes Gedicht, ein schönes Zitat, ein Witz, ein Toast auf jemanden – diese Rolle richtet den Blick auf die schönen, angenehmen Dinge des Leben uns lässt uns mit einem positiven Gefühl in den Clubabend starten! 

In jedem Fall ist die Einführung dieser Rolle gleichzeitig eine schöne Reflexions-Übung und erinnert etwas an das Konzept des "Dankbarkeits-Tagebuchs". Uns allen ist sicherlich bewusst, dass nicht jeder Tag immer ein guter Tag ist. Manchmal überwiegen Stress, schlechte Nachrichten oder Schicksalsschläge die Stimmung. Wenn man aber bewusst noch einmal den Tag Revue passieren lässt, dann wird man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit immer etwas finden, dass gut war. Und sei es nur ein kleines Kompliment, das man bekommen hat oder eine kleine Szene der Nächstenliebe, die man beobachten durfte. Hier einige Inspirations-Fragen für deine ganz persönliche "Kostbarkeit des Tages": 

• Was ist mir (heute) Gutes widerfahren?
• Was hat mich glücklich gemacht?
• Hat mir jemand (heute) ein Lächeln geschenkt?
• Wer gibt mir ein gutes Gefühl?

Unsere Empfehlung für die neu kreierte Rolle lautet: lasst sie nicht nur an unserem Clubabend zum Einsatz kommen! Führt sie jeden Abend als ganz eigenes Ritual ein. Denn wir selbst tragen die Verantwortung dafür, dem Tag mit einem positives Gefühl zu beenden. Stellen wir uns dieser Verantwortung: mit der Kostbarkeit des Tages!  

Übrigens: der Toastmaster und Autor John Cadley hat seine Erfahrung mit dem Dankbarkeits-Tagebuch in diesem Artikel beschrieben!